SCHULEN IM WANDEL

ein Projekt des Instituts für Transformative Mediation

Der Anlass

Schulen im Wandel – es gehört zum Wesen von Schule, Bildung und Erziehung, dass sie sich in ständiger Veränderung befinden. Neue gesellschaftliche Bedingungen schaffen neue Herausforderungen: Schulstress, Leistungsdruck, zwischenmenschliche Spannungen und Auseinandersetzungen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Sprachen und Kulturen machen Schulentwicklung dringlicher denn je, auch im Blick auf die Lehrergesundheit und das Gemeinwohl. Veränderte Familienkonstellationen, die enorme Eigendynamik der medialen Welt, aber auch gesellschaftspolitische Faktoren wie die aktuelle Migrationsproblematik betreffen alle an der Schulfamilie Beteiligten.

Vor allem Lehrer und schulische Führungskräfte stehen vor der Frage, mit welcher inneren Haltung und mit welchen Handlungskompetenzen sie ihren gesellschaftlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen können. Wie kann eine solche Entwicklung gelingen?

Der Weg

Das Projekt „Schulen im Wandel“, das für alle Schulformen gilt, ist zielführend und nachhaltig. Es ermöglicht auf der Grundlage der Transformativen Mediation ein schulisches Miteinander, das

  • auf einem wechselseitigen Verständnis für die jeweiligen Bedürfnisse aller am Bildungsprozess Beteiligten beruht,
  • die Kommunikation gelingen lässt und
  • einen geistigen Wandel im Ganzen bewirkt.

Das Potenzial der Transformativen Mediation zeigt sich im Einzelnen wie folgt.

Die Transformative Mediation

  • Mediation bedeutet ein interessen- und sachorientiertes Verfahren zur Konflikt­lösung. Im Fokus steht das Problem.
    Über das Verfahren der bloßen Verhandlungstechnik hinaus stellt die Transformative Mediation den Menschen so tiefgreifend in den Mittelpunkt, dass er sich inmitten seiner Probleme, Herausforderungen und Konflikte auch wandeln kann.
    Im Erreichen und Erfahren eigener Klarheit und Stärke (Empowerment) und im Erkennen und Würdigen der Sichtweise des Anderen unter Einbeziehung des eigenen Konfliktanteils (Recognition) liegt eine verwandelnde Kraft. Individuelles ethisches Wachstum und soziales Lernen können geschehen – und damit auch Herzensbildung!
  • Mit Hilfe der Transformativen Mediation und dem aus ihr resultierenden mediativen Handeln lassen sich ein individuelles und soziales Verhalten mit weichenstellender gesellschaftlicher Bedeutung verwirklichen. Die Selbstbestimmung des Einzelnen und zugleich seine Verantwortung in Familie, Schule und Beruf werden bewusst gemacht und zusammengeführt. Er erweitert seine sozialen Kompetenzen. Eine menschlich und politisch bessere Zukunft unserer Gesellschaft wird möglich.
  • Konfliktprävention ist eine integrative Linie des transformativen Ansatzes. Wer transformativ mediativ handelt, also auch kommuniziert, bildet zugleich seine Persönlichkeit und ist humaner präsent. Eine kooperative und konstruktive Umgangs- und Begegnungskultur und Lernatmosphäre werden erfahrbar. Eine für den Einzelnen und seine Umgebung verbesserte Beziehungskultur entsteht. Die Transformative Mediation ist von existentiell nachhaltiger Bedeutung.

Das Konzept aus einem Guss

Die Führungspersonen

verbessern und erweitern durch mediatives Handeln ihre Kompetenzen als Leitende, die der gesamten Schulfamilie den Weg des konstruktiven Miteinanders vor Augen stellen können. Durch Erfahrungen mit der Transformativen Mediation werden sie zu gestaltenden Vermittlern schulischer Prozesse zwischen allen Beteiligten, erkennen deren Bedürfnisse und stärken sie in ihrem verantwortungsvollen, selbstbestimmten Handeln.

Die Lehrer

gewinnen über ihre Ausbildung hinaus zusätzliche ethische und soziale Kompetenzen, die ihre Freude am Beruf erhalten und zur Lehrergesundheit beitragen. Sie können das Schul- und Lernklima verbessern, den Spielraum für ihre Interaktionen erweitern und den Lernerfolg steigern.

Die Schüler

entwickeln auf der Basis Transformativer Mediation ihre Persönlichkeit. Sie lernen, wie sie empathisch und wertschätzend miteinander umgehen können, Konflikte konstruktiv bewältigen und teamfähig werden. Sie übernehmen altersgerecht Verantwortung. Über diese wesentlichen persönlichen Werte und ihre Charakterbildung hinaus können sie konkret als Konfliktlotsen in ihrer Schule tätig werden.

 

Die Eltern

sind in das Konzept miteinbezogen. Sie erleben sich als aktive Mitglieder der Schulfamilie. Regelmäßige Angebote zum Thema „Wie Kommunikation in der Familie und mit Schulangehörigen gelingt“ bieten Orientierung und eröffnen Wege zum gelingenden Umgang miteinander.

Die Mediatoren

sind alle in Transformativer Mediation ausgebildet. Sie sind in einem projektbezogenen Pool zusammengeschlossen und steuern in einem praxisbewährten Verfahren die inhaltliche Umsetzung des Projektes „Schulen im Wandel“. Sie führen Transformative Mediationen zwischen allen Mitgliedern der Schulfamilie als nachhaltig zukunftsgestaltendes Miteinander durch. Ihre Grundhaltung ist empathisch, also auch fragend und zuhörend, sowie authentisch und wertschätzend.

Ausblick

 

Der erste Ort für ein miteinander gelingendes Leben ist die Familie. Die Schule ist die flankierende und ergänzende Erziehungs- und Bildungsbaustelle. Sie ist Verpflichtung und Chance. Die Ausbildung der Lehrkräfte nach den Inhalten der Transformativen Mediation und ein Schulfach Mediation bedeuten für den Einzelnen einen persönlichen und sozialen Kompetenzgewinn und tragen zu einem gesellschaftlichen Wandel bei, deren Dimension der alternative Nobelpreisträger Hans-Peter Dürr so erfasst:

„Mediation ist Element der Evolution
und unverzichtbarer Baustein
künftiger Friedenssicherung.“